Am Anfang war die Idee - das Bestreben, aus vielen Gedanken und Perspektiven etwas neuartiges zu schaffen, etwas faszinierendes aber zugleich auch mahnendes. Etwas das sich im kollektiven Gedächtnis verankert und kennzeichnend für das ganze Antholzertal sein soll.
"Die Gletscher in den Alpen haben seit 1850 ca. die Hälfte ihrer Masse verloren. Als Folge der immer schneller steigenden Temperaturen schrumpfen sie immer mehr" (aus dem "Klimareport Südtirol" - EURAC research, Bozen)
Um diese Zielvorgabe umzusetzen, holte sich der Vorstand des Tourismusvereines Antholzertal, Michael Zielonka, einen deutschen Architekten an seine Seite. Dieser befasste sich intensiv mit dem Thema Klimawandel, Erderwärmung und Gletscherschwund. Die Rieserfernergruppe, welche die westliche Abgrenzung des Antholzertales ist, bildet das heute größte zusammenhängende Gletschergebiet Südtirols.
Schwindende Eismassen, massiv rückläufige Vergletscherungen, das Tauen des Permafrostes einschließlich der dadurch freigesetzten großen Mengen an Treibhausgas, inspirierte das gesamte Team dazu, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen, welches kennzeichnendes Merkmal ist und sich als Lichtpunkt und prominentes Attribut im Gedächtnis der Besucher vom Antholzertal, verankern soll.
Nun galt es, der Inspiration ein Gesicht zu geben. Zusammen mit Ivo Mayr (Lichtstudio Bruneck), Markus Bergmeister (Pro Light GmbH) und der Firma Decor (Gadertal) fanden sich - nach langatmiger Suche ideale Partner, um der Idee seine jetzige Form zu geben. Die Kombination aus mystischer Lichtquelle und widerstandsfähigem, eisähnlichem Glas, verschmolz zu einer imposanten Skulptur.
Diese Skulptur soll zum Nachdenken anregen, und unsere Gesellschaft auf den aktuellen Zustand Ihrer direkten Umgebung aufmerksam machen. Während der Rieserferner Gletscher früher über weitläufige Eisfelder verfügte, zeigen aktuelle Bilder den durch den Klimawandel bedingten Gletscherschwund bereits überdeutlich.
Die historischen Bezeichnungen von Antholz und Rasen sind Namensgeber der beiden Lichtsäulen. Der Talname Antholz erfährt seine urkundliche Ersterwähnung um die Jahre 1050–1065 als „Êntholz“ im Traditionsbuch des Hochstifts Brixen.
Die Ortsbezeichnung Rasen scheint in denselben Jahren als „Resine“, sowie 1070 als „Rasinen“, auf.
Gestalt gebendes Thema der Installation ist die Raute. Diese rotiert in „2 Schichten“ mit einem Abstand von jeweils 130 cm zueinander um ihre eigene Achse, wobei die dadurch entstehenden Eckpunkte mit Dreiecken untereinander verbunden werden und ein kristallines, an Gletschereis erinnerndes Gebilde ergeben.
Jeder Dorfkern hat eine eigene Lichtskulptur, welche durch ihre Formgebung die verschiedenen Dörfer des Antholzertales thematisch miteinander verbindet.